MINT-Frauennetzwerk
Ein erfolgreiches, interkantonales Projekt
Matura, und was dann - Studieren, aber was? Die Wahl des richtigen Studiums und eines zukunftssicheren Berufes ist für die jungen Menschen eine wichtige Entscheidung.
Gerade in einer technisch und digital geprägten Wissensgesellschaft bieten die MINT-Berufe viele Möglichkeiten, die Zukunft aktiv zu gestalten und die Welt zu verändern. Dennoch entscheiden sich immer noch nur wenige junge Frauen für ein MINT-Studium.
Mehrere Studien belegen, dass die Berufswahl durch soziokulturelle Faktoren wie etwa kulturelle Vorstellungen von «typisch männlichen» und «typisch weiblichen» Berufen beeinflusst wird. Zudem ist es vielen Mädchen gar nicht bewusst, welche Möglichkeiten die verschiedenen MINT-Berufe bieten. Um solche Stereotype zu durchbrechen und bei den jungen Frauen das Interesse für MINT-Studiengänge und -Berufe zu wecken sowie ihnen die Vielfalt der beruflichen Perspektiven im MINT-Bereich nahezubringen, entstand 2015 im Rahmen der MINT-Strategie des Kantons Luzern das «MINT-Frauennetzwerk» - ein Projekt, an welchem sich mittlerweile nicht nur Gymnasien aus dem Kanton Luzern, sondern auch aus den Kantonen Aargau und Zug beteiligen.
Das «MINT-Frauennetzwerk» besteht wesentlich aus drei Teilprojekten: Experimentierhalbtag, MINT-Speeddating und Exkursionen in die Forschungs- und Berufswelt.
Der Experimentiertag hat zum Ziel, das MINT-Interesse bei den jungen Schülerinnen zu stärken und mit den eigens eingerichteten Experimenten einen spezifisch weiblichen Zugang zu den «männlichen» Naturwissenschaften zu ermöglichen. Am Experimentiertag lassen die Schülerinnen der oberen Gymnasialklassen - unterstützt von MINT-Lehrerinnen - die Untergymnasiastinnen an spannenden Forschungsfragen und Experimenten aus den Fächern Mathematik, Physik, Chemie und Biologie teilhaben.
Das «MINT-Frauennetzwerk» spinnt seine Fäden weiter über den Experimentiernachmittag und über die eigene Schule hinaus. In das Projekt einbezogen werden nun auch Studentinnen der MINT-Fächer und Frauen in der Forschung und in MINT-Berufen. Im Rahmen eines «MINT-Speeddatings» erhalten die Schülerinnen die Gelegenheit, auf Augenhöhe mit Studentinnen, Forscherinnen und Frauen in MINT-Berufen in Kontakt zu treten, Fragen zu stellen, von ihrem Alltag, ihren Projekten zu hören.
In den persönlichen Gesprächen können die Gymnasiastinnen direkt von den MINT-Expertinnen erfahren, warum diese «ihre» Naturwissenschaft, «ihre» Technik, «ihren» Ingenieurberuf so interessant und wichtig finden. Dieser persönliche Zugang zu den MINT-Berufen stellt den Kern des Speeddatings dar. Fünf Minuten voller MINT-Vielfalt - es sind gerade die unterschiedlichen Biografien der MINT-Expertinnen, die den Gymnasiastinnen einen bunten Einblick in die MINT- Arbeits- und Studienwelt gewähren und ihnen zeigen, wie individuell und abwechslungsreich eine Arbeit im MINT-Bereich sein kann.
Für die Schülerinnen, die am Speeddating teilgenommen haben, geht die MINT-Reise weiter – es finden Exkursionen in die Forschungs- und Berufswelt statt. Auf diese Art erleben die Schülerinnen die Studentinnen, Forscherinnen und Frauen in MINT-Berufen in ihrem Alltag, und erhalten damit eine weitere Möglichkeit für einen intensiven Austausch.
So verweben die Fäden zu einem dichten «MINT-Frauennetzwerk» – ein nachhaltiger und differenzierter Beitrag zur MINT-Bildung über die kantonalen Grenzen hinaus.
Das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann unterstützt das Projekt mit Finanzhilfen nach dem Gleichstellungsgesetz.
Die an diesem Projekt beteiligten Schulen sind: Kantonsschule Alpenquai (LU), Kantonsschule Beromünster (LU), Kantonsschule Musegg (LU), Kantonsschule Seetal (LU), Kantonsschule Sursee (LU), Alte Kantonsschule Aarau (AG), Kantonsschule Baden (AG), Kantonsschule Wettingen (AG), Kantonsschule Wohlen (AG) und Kantonsschule Menzingen (ZG).
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Kantonsschule Menzingen KSM
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6313 Menzingen
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