Die Kommission fördert das Interesse von Jugendlichen an den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Sie trägt dazu bei, dem Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften in gewissen Berufssparten zu begegnen.mehr

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Gegen den Fachkräftemangel in der Schweiz

Empfehlungen der Akademien der Wissenschaften Schweiz für die Mint-Förderung

In der Schweiz fehlen die Fachkräfte in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (Mint). Konkrete Projekte, eine Vernetzung der Akteure sowie der Einbezug von Familien, Kitas, Berufsberatungen und Medien tragen stark zur Förderung der Mint-Kompetenzen bei.

Kompetente Lehrkräfte sind für die Mint-Förderung wichtig.
Bild: ChemieBW/Eppler (CC-BY 2.0)

Im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) koordinieren die Akademien der Wissenschaften Schweiz das Mint-Förderprogramm. Der Schlussbericht für 2013 bis 2016 enthält Handlungsempfehlungen und Erkenntnisse, wie Mint-Fächer gefördert und Bildungsangebote verbessert werden können:

– Mit der Förderung von Mint-Projekten können innovative Herangehensweisen entwickelt und Kooperationen zwischen den Akteurinnen und Akteuren angeregt werden. Viele Projekte haben Potenzial für eine Ausweitung.

– Netzwerkanlässe, welche die Akteure aus der Schweiz zusammenbringen, sind wertvoll. Der Austausch im Rahmen konkreter Projekte trägt wesentlich zur Weiterentwicklung des Mint-Bereichs bei.

– Die Ausbildung neuer Lehrkräfte, die Weiterbildung und die Verbesserung der Unterrichtsmaterialien haben eine nachhaltige Wirkung.

– Der Staat fördert Initiativen wie «Schweizer Jugend forscht», Schweizer Wissenschaftsolympiaden oder die Schweizer Studienstiftung verglichen mit dem Ausland äusserst zurückhaltend. Bei der frühen Nachwuchsförderung besteht ein grosser Nachholbedarf, der in den nächsten Jahren anzugehen ist.

– Schulbücher und andere Unterrichtsmaterialien müssen mit den regionalen Lehrplänen kompatibel sein, und es soll auf diese verwiesen werden. Neben fachlicher Kompetenz soll auch didaktische Kompetenz sichergestellt werden.

– Weitere Beteiligte wie Familien, die Kinderbetreuung, die Berufsberatung oder die Medien sollen durch ausserschulische Mint-Angebote angesprochen werden.

Unterschiede zwischen Mädchen und Knaben

Die Mint-Förderung beginnt im Kleinkindalter und ist ein langfristiger Prozess. Ob er erfolgreich ist, hängt von gesellschaftlichen und persönlichen Faktoren ab. Deutlich stechen geschlechterspezifische Unterschiede hervor, die sich mit zunehmendem Alter verstärken. Die Publikation «Ausserschulische Mint-Angebote in der Schweiz», die ebenfalls im Rahmen des SBFI-Mandats erstellt wurde, analysiert die Angebote, zeigt Determinanten und Angebotslücken in der Mint-Förderung auf. Sie gibt Empfehlungen zur Rolle der Familie, Betreuung, Schule, Berufsberatung, Unternehmen, tertiären Bildung und Medien.

Wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Mandat 2013–2016 fliessen in die Aktivitäten der Akademien ein. So werden zum Beispiel erfolgreiche Projekte aus dem abgeschlossenen Förderprogramm im Rahmen einer Skalierung und Fokussierung in einer weiteren Förderperiode berücksichtigt. Zudem wurde das Programm «TecLadies» lanciert. Der Bereich von ausserschulischen Lehr- und Lernangeboten wird in Form einer öffentlich zugänglichen Datenbank aktuell gehalten.

Expertinnen und Experten der Akademien haben das Mint-Mandat des SBFI in Milizarbeit konzipiert und durchgeführt. Fachliche Unterstützung leistete auch die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren.

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